Das Annuitätendarlehen ist die nach wie vor am weitesten verbreitete Darlehensform für private Immobilienfinanzierungen. Insbesondere gut geeignet ist das Annuitätendarlehen für Darlehensnehmer, die Ihre finanzielle Belastung möglichst präzise planen möchten. Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt nämlich in immer gleich hohen (in der Regel monatlichen) Raten – den sog. Annuitäten. Diese Raten setzen sich immer aus einem jeweils veränderlichen Anteil aus Tilgungs- und Zinszahlung zusammen und ergeben schließlich eine immer gleich hohe Gesamtrate. Eine finanzielle Planung wird somit außerordentlich vereinfacht.
Annuitätendarlehen mit und ohne Zinsbindungsfrist
Abhängig vom Zinssatz zahlt der Darlehensnehmer regelmäßige Zinsen an das Kreditinstitut. Dabei ist auch der Tilgungssatz wichtig: Je höher die regelmäßigen Tilgungen ausfallen, umso schneller verringert sich die Restschuld und umso niedriger werden die Zinszahlungen. Die für die Planung sicherste Variante ist das Annuitätendarlehen mit Zinsbindungsfrist. Hierbei wird für eine vorher festgelegte Laufzeit (in der Regel liegt diese zwischen 5 und 20 Jahren) ein fester Zinssatz vereinbart. Für diese Sicherheit zahlt der Darlehensnehmer im Vergleich zum Darlehen ohne Zinsbindung einen Aufpreis in Form eines Zinsaufschlages – jedoch kann er so variable Zinskosten und damit verschiedenhohe und weniger kalkulierbare Raten vermeiden. Die meisten Annuitätendarlehen sind mit Ablauf der Zinsbindungsfrist nicht endgültig getilgt und bedürfen einer Anschlussfinanzierung. Die hierbei entstehenden Zinsaufwendungen stehen im Vorfeld nicht fest und müssen mittels eines neuen Finanzierungsvertrages neu verhandelt werden.
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Tipps und Wissenswertes zum Annuitätendarlehen
Der Zinssatz eines Annuitätendarlehens unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, so z.B. dem Marktzinssatz oder auch der Risikobewertung durch das Kreditinstitut. Experten raten zu moderaten Tilgungsraten in Zeiten niedriger Darlehenszinsen, da dann eine Darlehensrückzahlung insgesamt schneller erfolgen kann. Mit jeder Ratenzahlung schrumpft die Restschuld mehr und mehr und im Umkehrschluss werden so auch weniger Zinsen fällig. Zudem können für die meisten Verträge auch Sondertilgungen in bestimmter Höhe vereinbart werden – also Tilgungszahlungen, die zusätzlich und kostenfrei (ohne Vorfälligkeitsentschädigung) vom Kreditnehmer geleistet werden können.
Der Vergleich verschiedener Angebote muss immer auch die persönlichen Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Kreditnehmers berücksichtigen, denn neben den Ratenzahlungen über viele Jahre muss der Kreditnehmer auch Nebenkosten und ggf. unvorhergesehene Kosten tragen. Oft wird bei einem Vergleich auch nur der effektive Sollzinssatz verglichen: Dies ist zwar wichtig, jedoch muss man wissen, dass dieser Zinssatz nicht alle Kosten des Darlehens enthält. So können beispielsweise Bereitstellungszinsen oder auch Kosten für die notwendige Immobilienwertermittlung anfallen, welche nicht anhand des Effektivzinssatzes abgelesen werden können. Ebenfalls sollten Anfragen immer mit möglichst gleichlautenden Eckdaten erfolgen, um einen anschließenden Vergleich effektiver zu gestalten.
Grundsätzlich: Informieren, vergleichen und nachverhandeln!
Vor der Aufnahme eines Annuitätendarlehens sollte der Fremdkapitalbedarf optimiert werden, z.B. durch Inanspruchnahme von Förderungen. Es ist generell wichtig, dass der Darlehensinteressent sich umfassend über die Möglichkeiten am Kreditmarkt informiert und die möglichen Finanzierungsformen und deren Konditionen vergleicht. Sind einmal die Favoriten gefunden, kann ruhig nochmals nachverhandelt werden, bevor ein Finanzierungsvertrag final unterzeichnet wird. Ein guter Rat zum Schluss: Kann der Darlehensinteressent sich nicht entscheiden oder fehlt die Zeit, um das notwendige Know-how zu erlangen, sollte Hilfestellung bei einem Fachmann gesucht werden. Dies spart unter Umständen viele tausend Euro an unnötigen Kreditkosten.