
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist seit Jahren in aller Munde – die genaue Bedeutung wird noch in der Wissenschaft verhandelt. Konkret ist er aber für künftige Hausbauer. Wenn sie auf Nachhaltigkeit achten und sich bei ihrem Traum von Haus für eines mit hohem Energiestandard entscheiden, können sie attraktive Fördermöglichkeiten vom Staat einheimsen.In der Immobilienwirtschaft gibt es eine
Reihe von Haustypen mit unterschiedlichen Energiestandards:
- das Effizienzhaus
- das Plusenergiehaus
- das Energiesparhaus
- das Ökohaus-Biohaus
- das Niedrigenergiehaus
- das Passivhaus
Die Energieeinsparverordnung (EnEV)
Sie ist die Richtschnur für nachhaltiges Bauen – auch im privaten Sektor: die Energieeinsparverordnung, kurz EnEV. Als Instrument der deutschen Klimaschutzpolitik setzt sie den technischen Rahmen für energieeffizientes Bauen. Hier sind unter anderem die Höchstwerte für den Jahresprimärenergiebedarf fixiert.
Der Jahresprimärenergiebedarf summiert die Energie, die beim Herstellen bzw. Gewinnen der Energiequelle, beim Transport zum Haus und durch den täglichen Verbrauch anfällt. Diese umfassende Berechnungsweise des Energiebedarfs kennzeichnet das Nachhaltige der aufgeführten Haustypen.
Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Wichtigster Förderer niedriger Energiestandards ist der Staat – und zwar in Gestalt der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Als eine der größten nationalen Förderbanken weltweit belohnt sie angehende Bauherren für ihr Vorhaben, energieeffizient zu bauen. Hierzu hat die Bank eigene Förderstandards entworfen, die sich an den vorgegebenen Werten der Energieeinsparverordnung (EnEV) orientieren.
Die Förderstandards der KfW orientieren sich zunächst an einem Referenzwert für den Energieverbrauch. Ein sogenanntes „KfW-Effizienzhaus 100“ benötigt 100 Prozent des in der EnEV vorgeschriebenen Werts.
Die KfW fördert allerdings nur Häuser, die deutlich energieeffizienter sind. Derzeit (Stand: Juni 2017) sind folgende Standards förderfähig:
- das KfW-Effizienzhaus 55,
- das KfW-Effizienzhaus 40 und
- das KfW-Effizienzhaus 40 Plus
So viel bekommen Bauherren durch die KfW
Ein paar Rechenbeispiele verdeutlichen wie sehr sich energieeffizientes Bauen lohnt – insbesondere während der laufenden Niedrigzinsperiode. So wird das KfW-Effizienzhaus 55 derzeit folgendermaßen gefördert:
- Effektiver Jahreszins: 1,21 % (Stand: Juni 2017)
- Darlehen: bis zu 100.000 Euro
- Tilgungszuschuss: 5.000 Euro
Der Tilgungszuschuss wird auf das Darlehen angerechnet und verkürzt somit die Laufzeit.
Bei gleichbleibenden Bedingungen für den Jahreszins und die Darlehenshöhe steigt der Tilgungszuschuss mit höherer Energieeffizienz. So wird ein KfW-Effizienzhaus 40 mit 10.000 Euro zusätzlich belohnt, ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus bekommt sogar 15.000 Euro Tilgungszuschuss – letzteres in der Regel durch den Einbau von Photovoltaik, die einen Energieüberschuss erzeugen muss. Die Hausbaufirmen wissen um die Fördersätze und halten durch ihre energetischen Innovationen problemlos Schritt mit den Fördervorgaben. Einige Unternehmen bieten sogar offensiv Energieeffizienzhäuser mit gesicherter KfW-Förderung an.
Fazit:
Das Bauen nach aktuellen Richtlinien für Energieeffizienz lohnt sich doppelt. Neben attraktiven Fördermöglichkeiten wird auch noch die Umwelt geschont. Bauherren sollten sich bei den Anbietern gezielt darüber informieren.
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