
Das Grundstück steht bereit und damit steht die Entscheidung an, ob man ein Typenhaus oder ein Massivbauhaus darauf errichtet. Dieser Beitrag enthüllt die Vor- und Nachteile beider Hausformen und erklärt, warum der Besuch von Musterhäusern Ihre Entscheidung erleichtern kann.
Der Unterschied zwischen einem Massiv- und Typenhaus
Interessenten sollten vor dem Besuch eines Musterhauses die Unterschiede zwischen einem Massiv- und Typenhaus kennen.
Massivhäuser werden vom Architekten nach den Vorstellungen des Bauherrn individuell geplant und aus Beton, Ziegel oder Stein errichtet. Der Architekt, ein Bau-Generalunternehmer oder ein Bauleiter überwachen und koordinieren die Bauausführung. Das Baumaterial wird auf der Baustelle direkt verarbeitet und es werden in dem Sinne keine vorgefertigten Bauteile verarbeitet.
Das Typenhaus ist hingegen ein spezielles und vorgeplantes Fertighaus, das vom Bauherr in erheblichen Umfang individualisiert werden kann. Es entsteht auf einer Bodenplatte oder einem Keller. Der Anbieter fertigt Dach, Decken und Wände in großen Hallen vor und setzt sie auf der Baustelle zusammen. Die meisten Typenhäuser sind aus Holz und/oder Leichtbeton gefertigt.
Keine Unterschiede gibt es bei der Finanzierung beider Bauformen.
Die Vorteile eines Typenhauses
Die Vorteile liegen in wesentlich günstigeren Baukosten – auch wenn man mit Keller baut. Die Planung erfolgt nur einmal, das Haus kann abgesehen von ein paar Änderungen unbegrenzt gebaut werden. Die Bauplanung hat sich durch wiederholte Durchführung auch in der Praxis bewährt. Alle Bauteile und -techniken harmonieren miteinander. Anbieter ermöglichen vor Vertragsschluss die Besichtigung von und oft ein Probewohnen in einem Musterhaus, damit sich die Häuslebauer ein besseres Bild davon machen können.
Ein weiterer Vorteil sind Festpreise ab Baubeginn. Bei Architekturhäusern können sich die Preise auch nach Vereinbarung von Festpreisen ändern. Zudem ist die Bauzeit wesentlich kürzer und liegt ohne bzw. mit Keller bei drei bzw. vier Monaten. Wegen der notwendigen Trocknungsphasen beträgt die Bauzeit von Massivhäusern fast ein Dreivierteljahr. Und nicht zuletzt bieten Typenhäuser wegen der verwendeten Materialien, Dämmung und umweltfreundlichen Haustechnik ein gesundes Raumklima sowie hohe Energieeffizienz.
Die Nachteile eines Typenhauses
Die Nachteile eines Typenhauses sind der niedrigere Wiederverkaufswert, die kürzere Nutzungsdauer sowie ein schlechterer Brand- und Schallschutz aufgrund des Baumaterials. Typenhäuser neigen mehr zu Ungezieferbefall und können Wasserschäden schlechter verkraften. Massivbauten lassen sich theoretisch 100 Jahre, Typenhäuser 60 bis 90 Jahre nutzen.
Die Vor- und Nachteile halten sich die Waage. Nur die Besichtigung eines Musterhauses kann klären, ob ein Typenhaus den Ansprüchen und Vorstellungen des Bauherrn entspricht.
Foto: © istock.com/Stephan Zabel
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