Viele Hausbesitzer können teure Immobilienkredite kündigen und sparen

Wurden in der Vergangenheit Kredite zu hohen Zinssätzen abgeschlossen, dann besteht die Möglichkeit, die Verträge zu teuren Immobilienkrediten zu kündigen. In manchen Fällen ist neben der Kündigung ein Widerruf des Vertrages möglich.

Das niedrige Zinsniveau wirkt sich nicht nur auf die Renditemöglichkeiten aktueller Geldanlagen aus, sondern ebenso auf Finanzgeschäfte, welche in der Vergangenheit abgeschlossen wurden. Wurden zum Beispiel Bausparverträge mit hohen Habenzinsen vereinbart, dann können sich Bausparer auf eine gute Rendite freuen. Auf der anderen Seite mussten Kreditnehmer noch vor wenigen Jahren im Rahmen der Immobilienfinanzierung mit deutlich höheren Zinssätzen rechnen. Zunächst einmal ist das niedrige Zinsniveau für Kreditnehmer interessant, die sich aktuell für die Immobilienfinanzierung entscheiden. Ebenso lassen sich die niedrigen Zinsen allerdings auch für alte Kredite nutzen. Da die Zinsen einen hohen Anteil an den Nebenkosten der Immobilienfinanzierung einnehmen, lässt sich bei einer nur geringen Veränderung des Zinssatzes viel Geld einsparen. Durch das sinkende Zinsniveau sind Ersparnisse von einigen Prozent im Jahr durchaus realistisch. Bei Finanzierungsbeträgen von 100.000 Euro und mehr, wie sie bei einem Immobilienerwerb üblich sind, ist das Sparpotenzial dementsprechend hoch.

Widerruf des Kreditvertrages ist bei fehlerhafter Widerrufsbelehrung möglich

Steht eine Anschlussfinanzierung an, dann erhalten Kreditnehmer ohnehin die Möglichkeit, über die Konditionen des Kreditvertrages neu zu verhandeln. Anders sieht das jedoch bei Altverträgen mit langen Laufzeiten aus. In diesen Fällen ist die Kündigung des Vertrages notwendig, um den Zinssatz noch im Nachhinein an das aktuelle Niveau anpassen zu können. Allerdings wird für die Kündigung des Vertrages die Zustimmung des Kreditgebers und somit der Bank benötigt. Diese ist jedoch in der Regel nicht daran interessiert, Kunden einen Kredit zu günstigeren Konditionen anzubieten. Um den Ausstieg aus dem Vertrag dennoch zu ermöglichen, wird deshalb zumeist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Dadurch lohnt es sich für Kreditnehmer nicht immer, den Vertrag vorzeitig zu kündigen. Eine weitere Möglichkeit, finanziell von den günstigen Zinsen zu profitieren, bietet sich Kreditnehmern, wenn der Kreditvertrag Fehler enthält, wie beispielsweise eine fehlende oder fehlerhafte Widerrufsbelehrung. Diese Belehrung muss nämlich seit dem Jahre 2002 in Kreditverträgen enthalten sein, damit Verbraucher über die genauen Schritte eines Widerrufs aufgeklärt werden. Fehlt diese Angabe oder ist sie fehlerhaft, dann lässt sich der Kreditvertrag in einigen Fällen theoretisch auch noch viele Jahre nach Abschluss widerrufen. In der Praxis gibt es dazu wechselnde Gerichtsurteile, wodurch der Einzelfall entscheidet. Allerdings sind viele Banken nicht an einem Gerichtsverfahren interessiert, weshalb Verbraucher im Einzelfall mit einer besseren Verhandlungsgrundlage rechnen können.